Geistal-Kampfbahn – heute warst du endlich fällig! Monate der Enttäuschung und Spielverlegungen nach Untergeis und Mühlbach zermürbten meine dreckige Hopperseele und ließen mich nicht mehr an den heutigen Abend glauben. Doch als auch die SG Neuenstein das Spiel in der kleinen Perle zu Obergeis ankündigte, war die Freude groß im Hause des kleinen AlexDeLarge. Der Ort mit seinen rund 800 Einwohnern gehört zur Gemeinde Neuenstein, liegt im Geistal und wer hätte es gedacht, am Ort vorbei schlängelt sich der Geisbach, oft auch einfach nur „Geis“ genannt. Dieser ist 22 Kilometer lang und fließt in Bad Hersfeld in die Fulda. Erstmals erwähnt wurde der Ort um das Jahr 1312 von keinem geringerem als dem Hersfelder Ministerialen „Dietrich von Geisaha“. Fortan gings munter weiter mit dem vergnügten Dorfleben, bis zum Dreißigjährigen Krieg, welcher Obergeis fast gänzlich ausradierte. Mit einem kleinen Zeitsprung landen wir im Jahre 1975 und bei einem illustren Auszug der damaligen Kirmesrede: … „Im Sportverein stemmt noch die Klasse, doss äs es enzeche was stemmt, Punkte getts do, väl on Masse wos äm es Glichgewecht bol nemmt. Die ole Herrn, so gonz am Rande, schaffe grod ee Späl im Johr. Doss äs je widder ö kee Schande doch äs der Nachwuchs in Gefohr... Es muss doch schon e Kunststeck sinn gäje Kärschpehüse se verleern. Die Meisterschaft äs somit hin doch wän kann doss do hit noch stern? Die Zweit stett zwar on ärschter Ställ, doch wärds uns Angst on Bange doss mä fär die Ärscht, doss git gonz schnell e Laternche noch murre lange! Die Geistal-Kampfbahn wurd geweiht, in Mellwoch e Felsen Arena...“. Somit hatte ich heute, 49 Jahre nach der (Ein)Weihung der Geistal-Kampfbahn die Ehre das Ding wegzuballern und in meiner ewigen Excel-Tabelle ruhen zu lassen. Bei Ankunft „Am Sportfeld 2“ starrte mich ein kalter Grill an, als wolle er mir sagen: „Es tut mir leid – ich bin und bleibe heute so kalt wie die Füße deiner Frau!“ Die kulinarische Ernüchterung wurde jedoch schnell überwunden als man die ersten Hingucker der Anlage erspähte. Auf einer der beiden Geraden durchzieht sich eine sehr lange Sitzbankreihe im feinsten Moosgrün, lädt aber dennoch zum Verweilen ein. Dies nahmen einige der Zuschauer gerne in Anspruch, weitere verteilten sich auf der Gegengerade mit den dort befindlichen Reservebänken. Ein kleiner Unterstand nahe einer Eckfahne ist fein hergerichtet und über all dem thront der Schriftzug „Geistal-Kampfbahn“. Einfach Weltklasse!! Auf dem feinen Geläuf duellierten sich die beiden Gruppenligisten der heimischen SG Neuenstein und die der Sportvereinigung 1925 Leusel (GL Gießen/Marburg). Die Gäste aus dem Alsfelder Ortsteil kamen sehr gut in die Partie und Mitte der ersten Halbzeit führte man sicher mit 0:2. Doch dann schlug die Stunde des Siegers für Lukas Hebeler, der binnen drei Minuten ausgleichen konnte. Ganz großes Kino! In der Halbzeit schlenderte man an einer gut dufteten Familienpizza vorbei und wenn diese nicht so gut frequentiert gewesen wäre, dann hätte ich sie mir in die Hosentasche gesteckt. Somit blieb für das gefräßige Hopperschwein wieder einmal nur die Fahrt zum Fast-Food-Tempel als letzte Alternative übrig – wohlgemerkt schon das dritte Mal diese Woche! In der zweiten Halbzeit gelang den Gastgebern noch der 3:2 Siegtreffer und ich zog sehr zufrieden von dannen. Geistal Kampfbahn – Friday I’m in Love...! und abschließend noch viele Grüße an das Frauchen mit dem beeindruckenden Freund auf vier Pfoten. Was für ein herrlicher Abend!!